Wie toll ist das denn? Man geht an den Rechner nach einem wirklich anstrengend Tag (der noch lange nicht vorbei ist) und dann ploppt diese Email ein mit einer Rückmeldung zur heutigen Probenentnahme für ein Abstammungsgutachten.
In vielen Fällen nehmen wir die Proben für die Gutachten selber bei uns im Institut ab, das dies sowieso Sachverständigenaufgabe und -verantwortung ist. Wichtig ist, dass die Identität der zu Untersuchenden sicher geklärt und überprüft wird. D.h. Ausweise kontrollieren, ein aktuelles Foto machen, Fingerabdrücke nehmen und das ganze auf einem Identitätsbogen festhalten. Erst diese gesicherte Probenentnahme macht die weiteren Untersuchungen und das daraus resultierende Gutachten gerichtsfest und weltweit bei allen Behörden anerkannt.
Das Deutsche Gendiagnostikgesetz hat uns dazu noch die Aufklärung eingebrockt. Eigentlich gedacht und sehr sinnvoll für die Fälle, in denen Menschen sich auf bestimmte Erbkrankheiten untersuchen lassen wollen. Es müssen die Methoden erklärt werden, das genaue Prozedere, Risiken und Nebenwirkungen und die Beteiligten müssen über die Tragweite informiert werden (Stichwort: will ich wirklich wissen, dass ich einmal Chorea Huntington bekomme oder dass ich ein hohes Brustkrebsrisiko habe?). Dann kam jemand auf die Idee, dass wir Forensiker ja auch genetische Analysen machen…..Tja, Risiken….Aufklärung, Recht auf Nichtwissen. Alles irgendwie schwierig, wenn die Beteiligten vom Gericht per Beschluss geschickt werden…
Auf jeden Fall sind diese Aufklärungsgespräche nichts, woran wir eigentlich Spaß haben oder auch nur die Notwendigkeit sehen…aber was sein muss, muss sein.
Dennoch versuchen wir bei ForGen immer das Beste draus zu machen und bemühen uns, dass sich alle wohlfühlen, Kinder keine Angst haben und Babys möglichst wenig weinen.
Und auch unser Tag ist viel angenehmer, wenn wir mit den Menschen gut zurechtkommen.
Diese Rückmeldung heute hat dem Tag ein Sahnehäubchen aufgesetzt und die Arbeitsstunden noch etwas besser gemacht.
Wir sind begeistert.
Euer ForGen-Team
